Selbstreflexion

Der Schlüssel zu persönlichem Wachstum und Erkenntnis

Lesezeit: 6 Minuten

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Werde, wer du bist
— Friedrich Nitzsche

Dieses kraftvolle Zitat fordert uns auf, unser wahres Selbst zu entdecken und auszudrücken. Das beginnt damit, dass wir uns selbst besser kennenlernen.

Was genau ist Selbstreflexion?

Selbstreflexion ist die bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und Handlungen.
Sie spielt eine entscheidende Rolle bei deiner persönlichen Entwicklung und hilft dir, deine Stärken und Schwächen zu erkennen, Ziele zu setzen und bessere Entscheidungen zu treffen.

Das erfordert Selbstkritik und die Auseinandersetzung mit seinen Fehlern. Und das kann selbstverständlich sehr schmerzhaft sein, was der Grund dafür ist, dass viele Menschen der Selbstreflexion lieber aus dem Weg gehen.

Und Selbstreflexion braucht Zeit und Geduld. Du wirst nicht in einer Stunde Meditation dein gesamtes Wesen ergründen und dann gewissermaßen “erleuchtet” sein.
Es handelt sich vielmehr um einen andauernden Prozess, denn wir ändern uns kontinuierlich und passen uns an verschiedene Lebensumstände an.

Warum solltest du Selbstreflexion praktizieren?

Selbstreflexion führt zu persönlichem Wachstum. Durch Selbstreflexion kannst du deine Stärken und Schwächen identifizieren und gezielt an deiner persönlichen Entwicklung arbeiten.
Sie unterstützt dich dabei bewusster zu leben und kontinuierlich zu wachsen und auch bessere Entscheidungen zu treffen.

Das führt auch zu einer verbesserten zwischenmenschlichen Kommunikation und Beziehungen. Ist ja auch naheliegend: wenn du selbst deine Gefühle und Handlungen besser verstehst, kannst du auch das Handeln deiner Mitmenschen besser akzeptieren und nachvollziehen.

Emotionale Intelligenz ist eine wichtige Voraussetzung dafür.

Soviel zum warum. Und wie oft solltest du Selbstreflexion praktizieren?

Das hängt ganz von deinen individuellen Bedürfnissen und Zielen ab. Es wird jedoch empfohlen, regelmäßige Reflexionspraktiken in den Alltag zu integrieren.
Das kann täglich, wöchentlich oder monatlich sein. Kurze tägliche Reflexionen können dir helfen, den Tag bewusst abzuschließen und Erkenntnisse zu gewinnen.

Auch hier ist das wieder eine Frage der Zeit, die du aufwenden willst und kannst.
Hast du beispielsweise eine Abendroutine (hier mehr dazu), bei der du eine Tagesreflexion durchführst, reichen fünf bis zehn Minuten, um deine Erfahrungen des Tages nochmals mental durchzugehen und deine Handlungen und Gefühle zu analysieren.

Bist du nicht der Typ dafür oder kannst das nicht in deinem Abend unterbringen, kannst du vielleicht einen wöchentlichen Rückblick am Wochenende einlegen. Nimm dir eine halbe Stunde Zeit und überlege, wie deine Woche so war.

Stelle dir aber auch die Frage, ob du dich am Wochenende noch so gut an den vorangegangenen Montag erinnern kannst.

Um das ganze noch effektiver zu machen, kannst du bestimmte Hilfsmittel benutzen.

  1. Tagebuch:
    Wenn du in deiner abendlichen Routine ein Tagebuch verwendest kannst du deine Gedanken und Gefühle schriftlich festhalten und regelmäßig überprüfen.
    Wenn du jetzt denkst, ich bin nicht der Typ für “Dear Diary…” - so muss das nicht aussehen. Du musst nicht deinem Tagebuch als fiktivem Freund von deinem Tag erzählen.
    Schreib einfach nur die Gedanken auf, die dich beschäftigen und die du als Stütze oder auch zum späteren Reflektieren festhalten möchtest.
    So kannst du beispielsweise einfach eine Liste mit Bulletpoints machen, jeder Bulletpoint ist dann ein Thema, das dich an dem Tag beschäftigt hat und worüber du tiefer nachdenken möchtest.

  2. Meditation:
    Meditation hilft, den Geist zu beruhigen und sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren.
    Sie fördert die Achtsamkeit und unterstützt deine Selbstreflexion, indem du deine Gedanken und Emotionen klarer siehst.
    Meditation erfordert etwas Übung und auch ein Verständnis für richtiges Meditieren.
    Wenn dir aber Meditation nicht schwer fällt, kannst du sie abends vor dem Schlafengehen in deinen Zeitplan einbauen.

  3. Selbstreflexionsfragen:
    Das Beantworten spezifischer Fragen kann deinen Reflexionsprozess leiten und vertiefen.
    Beispiele für solche Fragen sind: „Was habe ich heute gut gemacht?“, „Was könnte ich das nächste Mal anders machen?“, “Worauf bin ich heute stolz?” oder auch “Was hat mich heute geärgert und warum?”.
    Das funktioniert dann ähnlich wie bei deinem Tagebucheintrag. Du kannst dir auch eine Vorlage mit den immer selben Standardfragen entwerfen (gibt es auch im Internet) und damit deine tägliche Selbstreflexion vereinfachen.
    Wenn du gerne digital arbeitest, kannst du dir beispielsweise ein Notion-Template für ein Daily Review, eine wöchentliche Zusammenfassung oder auch einen monatlichen Rückblick erstellen.

  4. Feedback von anderen:
    Hol dir unbedingt Feedback von vertrauenswürdigen Freunden, Kollegen oder Mentoren. Das kann ebenso wertvolle Perspektiven bieten und die Selbstreflexion ergänzen.
    Wichtig ist natürlich, dass diese Personen ehrlich zu dir sind und du offen für deren Feedback bist. Es bringt nichts, wenn du die konstruktive Kritik nicht annimmst oder nicht das Gefühl vermittelst, dass du das Feedback wirklich wertschätzt.
    Wichtig ist, dass diese Person dich gut einschätzen kann und dass du ihr vertraust.

Nun habe ich dir noch die kurzfristigen und langfristigen Vorteile der Selbstreflexion zusammengefasst.

Kurzfristig hilft dir Selbstreflexion dabei Klarheit über aktuelle Gedanken und Gefühle zu gewinnen und den Fokus auf wichtige Aufgaben und Ziele zu lenken.
Auch kannst du dadurch Stress abbauen, denn indem wir unsere Gedanken und Emotionen reflektieren, können wir besser mit neuen Herausforderungen umgehen.
Das kann auch einen Einfluss auf deine persönlichen Beziehungen haben, da du dich besser in andere Personen hinein versetzt und auch deine Kommunikation verschiedenen Situationen entsprechend anpasst.

Langfristig fördert Selbstreflexion kontinuierliches Lernen und Wachstum, was zu einer verbesserten Selbstwahrnehmung und -entwicklung führt.
Das hat wiederum Einfluss auf dein Selbstbewusstsein und dein Auftreten.
Auch bist du nicht mehr so anfällig für negative Ereignisse, seien es Gefühle und Reaktionen deiner Mitmenschen, schlechte Nachrichten oder auch Schicksalsereignisse.

Kann man Selbstreflexion erlernen?

Natürlich und mit den Hilfsmitteln von oben ist das auch nicht schwer.

Achtsamkeit ist eine generelle Voraussetzung, im gegenwärtigen Moment zu bleiben und sich seiner Gedanken und Gefühle bewusst zu werden.
Kurzgesagt bedeutet Achtsamkeit dass du deine
Aufmerksamkeit bewusst auf den gegenwärtigen Moment richtest, ohne ihn zu bewerten oder zu beurteilen - ein Anwendungsgebiet ist daher die Meditation.
Es geht darum, die eigenen Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen wahrzunehmen, ohne in automatisierte Reaktionen oder Ablenkungen zu verfallen. Zum Thema Achtsamkeit werde ich noch einen eigenen Beitrag veröffentlichen.

Zudem erfordert Selbstreflexion regelmäßige Übung. Setze dir feste Zeiten für deine Reflexionen, um eine Gewohnheit daraus zu machen.

Auch Geduld und Ehrlichkeit sind wichtige Bausteine. Überstürze nichts, der Prozess der Selbstreflexion ist ein langer und stetiger.
Und verurteile dich nicht sondern sei offen für deine Erkenntnisse und nimm diese an um daraus zu lernen.
Die Selbstreflexion soll nicht zu einer mentalen Belastung werden.

Du musst also ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein, offenem Denken, Kritikfähigkeit und emotionaler Intelligenz besitzen.
Erkenne deine Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen an und sei neuen Perspektiven und Ideen gegenüber offen, denn du wirst immer wieder deine Überzeugungen hinterfragen und gegebenenfalls auch über Bord werfen.

Versuche es einfach aus und sei offen für einen langen Prozess.

Ich wünsche dir dabei viel Erfolg und hoffe, du erhältst großartige Erkenntnisse über dich selbst.

Jetzt zu dir

Hast du bereits Erfahrungen in der Selbstreflexion gemacht? Wie gelingt dir dieser Prozess? Welche Tools nutzt du für deine Selbstreflexion?

Berichte gerne in den Kommentaren von deinen Erlebnissen und Erkenntnissen, damit hilfst du mir und anderen Lesern.

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Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.

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